Polar City Blues (39 page)

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Authors: Katharine Kerr

BOOK: Polar City Blues
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»Aus und vorbei«, sagt Sam. »Er stand genau unter dem Shuttle, als wir gestartet sind. Ich weiß nicht, warum, aber es bricht mir fast das Herz, wenn ich daran denke, daß das jetzt ein geschmolzener Haufen Blech ist.«

»Ach, Richie wird es schon verstehen. Ihm geht es nicht um den Bentley; er schätzt viel eher das Gefühl, daß er sich kaufen kann, was er will.«

Als auch noch Nunks einen langen, traurigen Seufzer hören läßt, dreht sich Fähnrich Chang an der Konsole um.

»Wollt ihr endlich mal den Mund halten? Ich versuche, dieses blöde Ding zu landen.«

»Ah ... cojones de tu madre«, murmelt Sam, dann schweigt er, als Chang vielsagend den Laser an seiner Hüfte tätschelt.

Schließlich senkt sich die Raumfähre, das Heck mit den brüllenden Triebwerken voran, auf den Landestreifen. Die Techniker eilen herbei, um die zahllosen Kabel und Schläuche der Startrampe anzuschließen, und Chang winkt mit seiner Pistole, daß sie sich losschnallen und zur Luke gehen. Im Gänsemarsch ziehen sie an ihm vorbei, und als die Luke sich zu öffnen beginnt, erhascht Lacey ein verstohlenes Grinsen auf seinem Gesicht. Etwas stimmte nicht.

»Was ist daran so komisch?«

»Nichts. Wie der Admiral schon sagte, draußen warten lediglich eine Menge Leute auf Sie.«

Die Luke ist offen, und ein stürmischer Jubel schlägt ihnen entgegen. Eine riesige Menschenmenge hat sich versammelt, eine rasch gezimmerte Tribüne erwartet sie, bunte Fahnen, Fernsehkameras, und unter einem riesigen Sonnensegel die Präsidentin höchstpersönlich.

»O Mann!« schimpft Sam. »Jetzt sind wir so ein paar bescheuerte Helden!«

»Genau, Mister Bailey.« Chang komplimentiert sie hinaus. »Aber Sie kennen doch die alte Eisenschnauze. Er liebt solche kleinen Scherze.«

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»Ich kann dir sagen, Lacey, diese Insektenleute erweisen sich mit jedem Tag als noch komplizierter, als wir uns vorgestellt haben.« Carol nimmt einen Schluck von ihrem Apfelbranntwein mit Soda. »Ich habe meinen Computer alles, was wir über sie wissen, zusammentragen lassen. Wenn Buddy möchte, braucht er es sich nur durchgeben zu lassen.«

»Vielen Dank, Dr. Carol.« Buddy hört sich an, als würde er sich diebisch freuen bei dem Gedanken.

»Ich werde es sofort tun, und ich weiß Ihre Freundlichkeit sehr zu schätzen.«

»Was ist los mit dir, Steckdosenlutscher?« Carol wirft ihm einen finsteren Blick zu. »Du hast doch wieder was vor?«

Buddy gibt einen Summton von sich, den man als ärgerliches Knurren verstehen könnte. Lacey greift ein.

»Kompliziert inwiefern?«

»Nun, es sieht so aus, als hätte die Lady Mulligans Gedächtnisspeicher dazu benutzt, eine Persönlichkeit zu konstruieren, mit der wir Kontakt aufnehmen können. Jetzt, wo alle ihre Artgenossen wiederbelebt und hier unten sind, fällt es ihr schwer, diese Maske aufrechtzuerhalten. Ich habe den Verdacht, daß wir es mit einem, bis zu einem gewissen Grad, kollektiven Bewußtsein zu tun haben und ihre Leute großen Druck auf sie ausüben. Wir werden sie wahrscheinlich nicht wiedersehen, wenn sie sich erst in den Tropen angesiedelt haben. Auf den ersten Blick mag man sie für fremdartig halten, aber daß sie dort leben können, will man nicht glauben. Es scheint jedoch, als hätten sie das Buch >Überleben in der Wüste< eigenhändig verfaßt. Sandstürme lieben sie geradezu.

Und daß es auf tausend Kilometer keinen Tropfen Wasser gibt, stört sie nicht. Und ich würde mich nicht wundern, wenn sie auch Steine fressen könnten.«

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»Bestimmt.« Lacey trinkt ihr Glas aus und beschließt, so früh am Abend nicht noch ein zweites zu trinken. Sie wischt den Glasboden an ihren Jeans trocken und stellt es auf den Rand des Computertischs. »Aber du hast von >fremdartig< und >kompliziert< geredet und sagst mir noch immer nicht, warum.«

»Also, denk doch nur an die Geschichte mit ihrem ... ich meine das Wesen, das wir für ihren Mann gehalten haben. In gewisser Weise war er das auch; ich meine, sein Geschlecht war männlich, und sie hätten sich irgendwann gemeinsam ans Eierlegen gemacht und so weiter. Aber er war eigentlich kein Individuum in unserem Sinne.«

»Was soll das heißen?«

»Wenn eine Insektenfrau Nachwuchs bekommt, dann reift das Ei in ihrer Eiröhre. Aber dann, bevor es befruchtet wird, teilt es sich in zwei Keimzellen auf. Du kapierst? Dann ist der Mann an der Reihe; er produziert zwei verschiedene Arten von Spermien, und mit jeder wird nur eine der beiden Keimzellen befruchtet. So wird eine davon zur Frau, die andere zum Mann. Aber vergiß nicht, sie stammen von
einer
Mutter und ihr mütterliches Erbgut ist identisch. Nur die Spermien bedingen den Geschlechtsunterschied. Und während sie heranwachsen, ist der Mann immer kleiner, schwächer, geistig weniger entwickelt und absolut von seinem weiblichen Gegenpart abhängig, weil er stockblind ist. Und was das Psi-Talent angeht, ist er beinahe auch blind. Er ist kein aktiver Telepath und kann auch nicht Paras anderer Spezies verstehen; alles, was er an Informationen aufnimmt, erhält er von seiner Schwester. Aber jetzt kommt das Verrückteste dieses Geschwisterpaar wird irgendwann, wenn sie alt genug sind, Mann und Frau.«

»Aber Mensch, das ist doch Inzucht! Bruder und Schwester, du meine Güte.«

»Nicht ganz. Diese verdammte Bakterie hat auch noch damit zu tun, nicht nur mit allem andern, was sie treiben. Sie macht sich an dem männlichen Keim zu schaffen, rührt seine DNA ein bißchen durcheinander und fügt genetisches

Material von anderen Männchen des Stammes oder Geleges hinzu, oder wie immer du die Gruppen, in denen sie leben, nennen willst.«

»Sehr merkwürdig, ja. Aber diese Paare müssen sich doch sehr ähnlich sein, oder?«

»Teufel ja. Die Lady hat mir gesagt, daß der Verlust ihres Mannes kaum anders als der Verlust eines Teils von ihr selbst war. Nein, besser gesagt: Es
war
der Verlust eines Teils von ihr. Sie hat nicht einfach einen Geliebten oder Artgenossen betrauert. Es muß wie der Kummer über den Verlust eines Kindes gewesen sein, gemischt mit dem Entsetzen darüber, daß man verstümmelt wurde. Du weißt ja, wenn jemand Arm oder Bein verliert, dann läßt man ihn erst einmal trauern, bevor man ihm ein Kunstglied anpaßt. Sonst wachsen einfach nicht die richtigen Nervenverbindungen, wie viele Spritzen du ihnen auch gibst. So ähnlich muß es auch hier sein.«

Lacey beschließt, erst einmal noch etwas zu trinken, und nimmt auch Carojs Glas mit zur Bar hinüber.

»Wie viele ihrer Leute haben denn überlebt?«

»Das ist genau wieder dasselbe Problem. Sie sagte uns, daß vierhundert Leute auf dem Schiff waren.

Aber es waren vierhundert
Paare
achthundert Individuen, nach unserer Definition. Und einhundertvierundneünzig Paare überlebten den Unfall und das Auftauen, dazu noch um die dreißig Individuen ohne ihren Partner. Ich habe die Lady gefragt, ob die sich nun paaren werden - Mann, du hättest sehen müssen, wie schockiert sie war. Gott, was hab' ich mich entschuldigt ... etwas Obszöneres hätte ich nicht sagen können. Das war wohl der schlimmste Porno ihres Lebens!«

»Alles eine Geschmacksfrage, nicht wahr?« Lacey gibt ihr das Glas und setzt sich wieder. Sie schwingt die Füße auf den Tisch. »Jedenfalls scheinen genug von ihnen überlebt zu haben, um da unten beim Äquator eine Kolonie gründen zu können.«

»Mehr als genug, denn wenn sie wollen, können sie jedes

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Jahr drei oder vier Paar Eier legen. Und wir machen ein tolles Geschäft mit ihnen. Die Republik überläßt ihnen die Schürfrechte an allen Mineralien, die nicht einmal unsere Roboter abbauen können, und außerdem das Recht, in und bei den Gruben zu wohnen. Im Austausch bekommen wir die Exklusivrechte für den Handel mit ihrem Heimatsystem sie haben eine Reihe Planeten besiedelt, auf denen wahrscheinlich sonst niemand leben kann. Vielleicht werden sie sich mit uns zusammenschließen. Das würde heißen, daß unser Territorium sich auf das Dreifache vergrößert. Die Konföderation und die Allianz können sich bloß noch den Hintern wischen, und ich will hoffen, daß es kratzt.«

Sie heben die Gläser auf die Republik, dann trinken sie schweigend und genießen die Stille; es ist eine der ersten ruhigen Stunden in den letzten fünf Tagen.

»Von einer möglichen Allianz habe ich nichts gehört«, sagt Lacey dann. »Woher weißt du das?«

»AI Bates.« Carol ist mit einem Mal so abwesend. »Wir haben gestern zusammen zu Abend gegessen.«

»Ach, tatsächlich?«

»Ja. Aber hör, was ich dir noch sagen wollte: Ich glaube, ich habe ein Stipendium für die kleine Maria aufgetrieben.«

»Phantastisch! Es klang ja wirklich so, als wäre die Nacht in der Klinik eine Offenbarung für sie gewesen. Glaubst du denn, daß sie es schaffen wird? Ich meine, es ist eine Sache, Krankenschwester werden zu wollen, und eine andere, das ganze Zeug zu lernen.«

»Das weiß ich nicht, aber sie hat sich das Recht erworben, es einmal zu versuchen. Du hättest sie einmal sehen sollen, wie sie da mit Mulligan auf der Station gearbeitet hat, nachdem er ihr gezeigt hat, wie man diese Bakterien verscheucht oder wie immer man es nennen will. Er hat die ganze Zeit gemurrt und gejammert, er konnte die Patienten oft nicht einmal ansehen; aber sie, sie war ganz ruhig, gab den Leuten Zutrauen und erklärte ihnen, worum es ging. Na ja, nach dem Leben, das sie geführt hat, sind ein paar Fälle

dieser Infektion wirklich ein harmloser Anblick. Zu dem Stipendium gehört ein Vorbereitungsjahr, bei dem sie den Schulabschluß nachholen kann. Ich habe überlegt, ob sie in der Zeit vielleicht bei dir wohnen könnte.«

»Kein Problem, klar. Nunks möchte gern ihr Talent entwickeln, bevor sie an das Parapsychologische Institut geholt wird. Das paßt ganz prima.«

»Gib dem Kind genug Arbeit, und sie wird nicht auf dumme Gedanken kommen.«

»Bei uns hat es funktioniert, als wir in dem Alter waren. Aber sag mal, wie geht es Little Joe?«

»Er ist absolut wiederhergestellt. Er hat sogar schon überlegt, sich einen anständigen Job zu suchen.«

»Gott im Himmel, diese Bakterien müssen sein Gehirn ja schön zugerichtet haben!«

Carol trinkt mit einem hastigen Schluck aus und schaut auf die Uhr.

»Ich muß los. Ich melde mich morgen wieder bei dir.«

»Gut. Was hast du denn vor?«

»Oh ... na ja«, Carol stand auf. Wieder dieser abwesende Blick. »Mittagessen mit AI Bates.«

»Ach, tatsächlich?«

»Ja.«

Carol ist schon draußen, bevor Lacey eine passende Bemerkung einfällt. Eine Weile sitzt sie noch am Tisch und blickt durchs Fenster, hinaus in den bunten Nachthimmel. Ab und zu sagt sie zu sich selbst

>Ach, tatsächlich^ und lächelt. Dann erinnert sie sich, daß sie ein, wenn auch überstürztes, Versprechen abgelegt hat, als es so aussah, als würden die Alliierten sie in die Luft sprengen. Weil man nicht sicher sein konnte, daß es irgendwo doch eine Art Gott in dieser Galaxis gab, war es wohl besser, es auch zu erfüllen.

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Das Staatliche Parapsychologische Institut erstreckte sich über ein Gelände von gut fünf Hektar am Nordrand von Polar City. In der Mitte eines Parkgeländes stand das eingeschossige Hauptgebäude, ein weitläufiges Labyrinth mit weißen Stuckornamenten und rotem Ziegeldach, mit unzähligen dämmrigen Korridoren und schattigen Innenhöfen. Im Scherz sagte man, daß jeder, der sich hier verirrte, eben kein Para war, der wirklich hierhergehörte. Auch das Büro des Direktors ist riesig, mit Unmengen von Büchern, die an den Wänden aufgereiht sind. Das Büro öffnet sich auf einen besonders kühlen Innenhof, in dem das Hologramm eines Brunnens sein imaginäres Wasser in ein blaues Becken plätschern läßt. Jene, die das Institut als ihre geistige Heimat ansehen und das sind trotz Mulligans geringer Meinung darüber fast alle Paras - erinnern sich gern an dieses Büro mit den schönen Möbeln aus echtem Holz und Leder, den Bildern an den Wänden, richtige Kunstwerke, und dem Computer, der auf seine Weise auch ein Stück Kunst darstellt. Viele von ihnen versuchen, wenn sie es sich leisten können, ihre eigenen Wohnungen ähnlich einzurichten. Mulligan haßte es natürlich und den Direktor nicht weniger. Er heißt Dane Coleman, ein großer, dünner grauhaariger Blanco.

Coleman sitzt bequem zurückgelehnt in seinem Schreibtischsessel, während Mulligan auf der Kante einer mit Schnitzereien verzierten Couch hockt und unbehaglich hin und her rutscht.

Hervorragend, was wir von dir und der Insektenfrau erfahren haben. Erfolg für das Institut. Enormer
Wissenszwang, Psi-Techniken: Geld, Regierungszuschüsse.

Nehme ich an. Freut mich, zu helfen.
Leichter Sarkasmus.

Erstaunen.
Jack, warum bist du uns heute noch böse? Für damals Verständnis.

Mulligan, dem sehr unbehaglich zumute ist, zuckt mit den Achseln, denn im Grunde weiß er es selbst nicht so

genau. Coleman beugt sich über den Tisch, er ist ehrlich besorgt.

Jack, denk darüber nach. Alles, was ich heute will: daß du es dir überlegst.

Danke. ABER: Ich gehöre nicht hierher.

Ich sage: Du gehörst hierher. Habe mit Maria gesprochen, erfahren, was sie von dir gelernt hat. Du
hast ihr die Sache mit den Bakterien sehr schön beigebracht. Eines Tages wirst du ein guter Lehrer
sein, du hast die Begabung. Ein wenig Übung noch.
Denk darüber nach: eine Anstellung, gutes
Gehalt, ein schöner Ort zum Wohnen. Respekt, Anerkennung von den Studenten.

Okay, denke nach. Aber verspreche nichts, gar nichts.

Ist gut, mehr verlange ich nicht.

Als Mulligan aufsteht, folgt ihm Coleman hinaus; sie gehen durch Korridore und Innenhöfe, in denen kein Laut zu hören ist. Obwohl sie auf Gruppen von Studenten und Lehrern treffen, von einer
akustischen
Unterhaltung ist nichts wahrzunehmen. Mulligan fragt sich, ob er das Lehren zu seinem Beruf machen könnte. Gleichgültig was Coleman sagt, es würde bestimmt Jahre brauchen, bis er das Nötige gelernt hätte. Natürlich würde Nunks ihm begeistert helfen. Aber jeden Tag am gleichen Ort zu sein, ordentlich gekleidet, sich niemals unflätig ausdrücken dürfen - schrecklich. Dann einen festen Stundenplan zu haben und mit den Studenten so kühl und autoritär umzugehen, wie das seine Lehrer taten - undenkbar. Er fühlt eine gewisse Verachtung für sie, wie ein hungriger Wolf, der einen gutgenährten Haushund an seiner erbärmlichen Kette sieht. Der Direktor liest seinen Gedanken und lächelt.

Nicht so übel, wenn man sich daran gewöhnt hat.

Ich habe es nicht böse gemeint. Aber es ist nicht mein Stil.

Ach so. Du denkst an die Verantwortung. Du möchtest nicht verantwortlich sein, weil du fürchtest, zu
versagen!

Mulligan fühlte das Brennen auf seinem Gesicht und geht schneller. Er spürt auch den leisen Spott des Direktors, es ist schlimmer als jedes Gelächter.

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Und jetzt möchtest du wieder trinken. Nie ein Problem anpacken!!

Es braucht Mulligans ganze Geschicklichkeit, um seine große Wut zu verbergen. Aber inzwischen haben sie das schmiedeeiserne Tor erreicht, hinter dem diese Welt zu Ende ist. Er stößt es auf und sagt noch einen letzten Satz, er spricht ihn laut.

»Sehen Sie, Mann, ich darf mich hier nicht lange aufhalten. Wissen Sie, ich muß das Schlagen üben, heute ist der erste Tag der Profi-Liga.

Aber selbst als er die gebogene Einfahrt hinunterläuft, weiß er, daß Coleman über seinen Versuch einer Beleidigung nur lächeln kann.

Es wäre das Einfachste gewesen, Buddy die Antiquitätenhändler von Polar City abklappern zu lassen; er hätte schnell herausgefunden, ob sich in ihrem Inventar ein solches Kartenspiel befand. Aber Lacey findet den Gedanken unerträglich, ihn das Geschenk für seinen Rivalen suchen zu lassen, schon gar nicht, wenn es bedeutete, daß der Rivale gewonnen hatte. Also macht sie sich gegen Mitternacht auf den Weg und fährt mit ihrem Gleiter hinüber zur McCovey-Avenue, der elegantesten Einkaufsstraße in Polar Citys bestem Viertel. Sie hat noch vier Stunden, bis Mulligans Spiel anfängt, in einem Park am anderen Ende der Stadt, doch als die ersten drei Händler sie auf die Frage nach Karo-Karten nur erstaunt ansehen, schwindet ihre Hoffnung, rechtzeitig dort zu sein. Aber endlich, vielleicht eine halbe Stunde vor Spielbeginn, kommt sie in einen kleinen, aus allen Nähten platzenden Laden in einer Nebenstraße. Im Schaufenster liegt, neben richtigen Büchern aus Papier, deren Blätter alle an einem Ende zusammengeklebt sind, ein offenes Holzkästchen und darin ein Bündel Karten, deren oberste umgedreht ist. Sie zeigt den blonden Mann, der auf einem Pferd an einer großen Wasserfläche entlangreitet; das Bild, das eigentlich Mulligan darstellt.

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